Lebendig und naturnah wuchs ich im nördlichsten Teil von Ostfriesland auf, in der Nähe des Meeres. Eingebettet in eine ostfriesische Großfamilie und eine Vielfalt an Tieren, war ich umgeben von der Weite, Ursprünglichkeit und Natürlichkeit dieser Landschaft.
Die Begegnung und Verbundenheit mit Menschen und der Natur waren mir schon früh sehr kostbar. Der Austausch im Gespräch, das Eingebundensein in die Elemente der Natur und viele Fragen des Lebens bewegten mich.
Früh begann ich, mich mit mir selbst auseinanderzusetzen, um meinen eigenen Lebensweg und meine kraftvolle Mitte zu finden – inmitten der vielen frühen Erfahrungen von Krankheit und Verlust innerhalb der Familie.
Dabei hatte ich das Glück, vielen wunderbaren Menschen zu begegnen, die mich Wesentliches über Dasein, Menschlichkeit, Freundlichkeit, tiefe Akzeptanz und Demut lehrten. Besonders in Zeiten von Leid und Schmerz hat mich die Achtsamkeit gelehrt, mitfühlend mit mir selbst und meiner Umwelt zu sein. Sie schenkte mir inneren Frieden mit dem Freitod meiner älteren Schwester kurz vor meinem Abitur.
Achtsame Menschenkreise sind Teil meines Lebens. Ich darf in ihnen sein, wachsen und wirken. Achtsamkeit ist ein kraftspendender Boden für mich – zum Beispiel für das Praktizieren und Kultivieren von Selbstmitgefühl. Im Raum zwischen Reiz und Reaktion schenkt mir die Achtsamkeit einen bewussten Atemraum zum Innehalten, in dem ich mich neu und mit liebevollem Bewusstsein ausrichten kann.
Diese Kraft durch Achtsamkeit hat mich während meiner Achtsamkeitstrainerausbildung gestärkt, als ich ein weiteres Mal den Schmerz des Verlustes durch den überraschenden Tod meiner jüngeren Schwester bewältigte.
Dasein inmitten von Allem – das hat mich die lebendige Achtsamkeit gelehrt. Dem Leben inmitten von Allem schenke ich in beständigem Vertrauen mein offenes Herz und meinen mitfühlenden Geist.
Ich danke allen Menschen und Wesen, die mich auf meinem Weg unterstützt haben. Ich lebe mein Leben in wachsender Lebendigkeit mit Liebe und tiefer Dankbarkeit.